Resonanz, Hilfe!

Warum wir fühlen, was andere fühlen

Was tust du, wenn deine beste Freundin oder dein bester Freund plötzlich mit gesenkten Schultern und einem tiefen Seufzen auf der Bettkante sitzt?
Wie erkennst du, was gerade in ihr oder ihm vorgeht?

Wahrscheinlich spürst du es sofort, wenn ein geliebter Mensch traurig ist.
Körperhaltung, Mimik und Gestik geben Hinweise – doch die eigentliche Gewissheit kommt oft erst, wenn wir selbst Traurigkeit empfinden. Denn durch Empathie fühlen wir mit.

Das Gesetz der Resonanz beschreibt dieses Phänomen:
Wir werden von einem Gefühl erfasst, weil wir auf der gleichen emotionalen Frequenz schwingen. Unbewusst ziehen wir ähnliche Muster in unser Leben – in Beziehungen, im beruflichen Umfeld, in alltäglichen Begegnungen. Warum? Weil sie uns vertraut sind, weil sie uns spiegeln.

So kommen wir auch mit unserer eigenen, oft verborgenen, Traurigkeit in Kontakt.
Die entscheidende Frage ist: Wie gehen wir damit um?

Suchen wir die Nähe des anderen, um einfach da zu sein, ihn zu trösten und ihm Raum für seine Gefühle zu geben? Oder versuchen wir, ihn schnell aufzumuntern und abzulenken – weil wir seine Traurigkeit unbewusst ablehnen und sie auch in uns selbst zu viel auslöst?

Wie entsteht Resonanz?

Unser Gehirn verfügt über sogenannte Spiegelneuronen. Sie ermöglichen es uns, emotionale Zustände und Verhaltensmuster anderer Menschen nachzuvollziehen – und sogar unbewusst zu übernehmen.

Besonders in der Kindheit, geprägt durch das Elternhaus oder enge Bezugspersonen, wirken diese Mechanismen stark: Allein durch Beobachtung aktivieren sich in uns die gleichen neuronalen Muster, die wir bei anderen wahrnehmen.

So lernen wir – durch Beobachtung und Nachahmung. Unsere Vorbilder prägen dabei nicht nur unser Verhalten, sondern auch unser Verständnis von der Welt und unsere Wahrnehmung dessen, was wir für normal, richtig oder sicher halten.

Diese Fähigkeit erlaubt es uns, nachzuempfinden, wie sich andere fühlen, um dementsprechend darauf reagieren zu können. Doch was passiert, wenn wir emotionale Muster unbewusst speichern und aktivieren?

Wir entwickeln Empathie – eine wertvolle Gabe, die uns Orientierung und Verbindung schenken soll. Besonders dann, wenn wir im Einklang mit unserem Umfeld schwingen und nicht als „Störfaktor“ wahrgenommen werden wollen.
Die Folge: Wir passen uns an – selbst, wenn uns bestimmte Strukturen nicht guttun, da es uns erstmal ein Überleben sichert.

Manche Menschen spüren früh, dass sie bestimmte familiäre oder gesellschaftliche Strukturen nicht übernehmen wollen – und doch kann eine Prägung bestehen bleiben. Viele dieser Muster haben wir bereits verinnerlicht, ohne es bewusst zu merken, was dazu führt, dass wir in einen inneren Konflikt geraten. Zum Beispiel: „Ich möchte nicht so sein wie meine Mutter, aber irgendwie bin ich doch so geworden und kann meine Reaktionen nicht beeinflussen.”

„Etwas stimmt hier nicht“ – Ein Moment der Erkenntnis

Im Laufe unseres Lebens kommen wir immer wieder an Punkte, an denen sich bestimmte belastende Situationen wiederholen. Wir spüren: „Etwas stimmt hier nicht.“ Und das ist oft richtig.

Häufig sind es übernommene Gefühle oder Muster aus der Kindheit, die sich nicht stimmig anfühlen.
Gerade hier liegt die Chance:
Durch bewusstes Erspüren dieser Gefühle können wir erkennen, was uns eigentlich nie gehört hat – und es loslassen.

Vielleicht haben wir die Traurigkeit unserer Eltern übernommen, weil wir es damals nicht ertragen konnten, sie leiden zu sehen. Wir haben uns mit ihren Gefühlen identifiziert. Jetzt dürfen wir in die Eigenverantwortung gehen – und diese alten Muster liebevoll zurücknehmen.

Resonanz in unseren Beziehungen

Das Gesetz der Resonanz wirkt immer – in Familien, Freundschaften, Partnerschaften oder zwischen Therapeut und Klient.

Sobald wir uns dessen bewusst werden, können wir unserem Umfeld wieder zutrauen, ihre eigenen Gefühle zu fühlen – ohne sie retten oder verändern zu müssen.

Also: Wenn ein geliebter Mensch traurig ist oder intensive Emotionen durchlebt,
dann spüre in dich hinein. Was löst es in dir aus?

Bist du in dir gefestigt, kannst du dich zu ihm setzen, präsent bleiben
und ihm Raum geben für seine Gefühle – jene Gefühle, die einst neuronale Muster geformt haben und sich nun lösen dürfen.

Fühlst du dich unsicher im Umgang mit deinen Gefühlen?

Dann könnte die Arbeit mit der Kundalini – deiner puren Energie – oder Hypnose dir helfen, dich von alten Gefühlen zu lösen.

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