Nahtod
Einführung Nahtod
Nahtoderfahrung – das Mysterium von Anfang und Ende
Eine Nahtoderfahrung – ein Mysterium, das sowohl Anfang als auch Ende in sich trägt. Wenn sich die materielle Sichtweise auflöst, offenbart sich, was jenseits von ihr existiert: dunkle Materie, verborgene Strukturen und feine Zusammenhänge werden sichtbar. Das Jenseits ist kein ferner, unbekannter Ort, sondern eine individuelle Verbindung zu dem Ursprung, aus dem wir alle einst hervorgegangen sind.
Hier wirkt reine Energie, Information – erfüllt von Vollkommenheit und Schönheit, weil alles in Balance ist und wir selbst ein Teil davon sind. Es ist ein Moment des Loslassens, in dem ein Mensch sein wahres Wesen durchdringt. Und vielleicht noch mehr: Wir beginnen, uns selbst im größeren Ganzen zu begreifen – als Ausdruck von etwas, das durch uns hindurch wirkt. Faszinierend ist, dass Menschen weltweit – unabhängig von Kultur, Religion oder Weltanschauung – ganz ähnliche Erfahrungen machen. Es ist ein Moment der Erhebung, in dem wir das reine Bewusstsein – und alles, was dazwischen liegt – in seiner vollen Tiefe erfahren können.


Was ist ein Nahtoderlebnis?
Ein Nahtoderlebnis beschreibt eine außergewöhnliche Erfahrung, die Menschen in lebensbedrohlichen Situationen erleben. Erstaunlicherweise zeigen diese Erlebnisse weltweit zentrale Gemeinsamkeiten – etwa das Wahrnehmen eines Lichts, das Durchschreiten eines Tunnels, das Gefühl, außerhalb des physischen Körpers zu sein, und vieles mehr. Diese Phänomene treten unabhängig von Kultur, Alter oder Glaubenssystemen auf.
Das lässt vermuten, dass Nahtoderfahrungen nicht bloß subjektive Wahrnehmungen sind, sondern tiefere Zusammenhänge und Einblicke in unsere individuelle wie auch kollektive Realität eröffnen. Gleichzeitig scheinen sie auf eine universelle Essenz hinzuweisen – ein Licht, das für jeden Menschen nahezu identisch wahrgenommen wird und über alles hinausreicht, was bisher erfahrbar war.
Somit sind Nahtoderfahrungen tiefgreifende Lebenserfahrungen, die ein Mensch erfahren kann und die schon seit jeher existieren. Nahtoderfahrungen werden oft mit religiösen Kontexten in Verbindung gebracht, da alte Schriften auf solche Phänomene hindeuten, die jedoch aus kirchlicher Sicht lange abgelehnt wurden.

Der Moment des Übergangs
Jede Erfahrung ist einzigartig, und so auch die Erlebnisse von Menschen, die eine Nahtoderfahrung gemacht haben. Hier gebe ich kurze Einblicke in mögliche Aspekte solcher Erfahrungen. Dabei geht es nicht darum, eine absolute Wahrheit zu vermitteln, sondern vielmehr darum, individuelle Erlebnisse und ihre persönliche Interpretation zu teilen. Falls dich das Thema interessiert, du aber selbst keine Nahtoderfahrung gemacht hast, kannst du dich einfach inspirieren lassen und für dich entscheiden, was stimmig und bereichernd für dich ist.
Das Herz setzt aus. Auf dem Monitor erscheint eine gerade Linie, ein fortlaufender Punkt begleitet vom durchdringenden Piepton. Der Körper ist regungslos – tot. Und doch kann das, was ein Mensch in diesem Moment erlebt, allem widersprechen, was sich auf der materiellen Ebene zeigt.

Das Erleben geht weiter – doch etwas hat sich verändert. Ein Gefühl des Schwebens setzt ein, da die Gravitationskraft nicht mehr wirkt. Eine Kraft, die uns sonst unbemerkt an das Irdische bindet, wird in diesem Moment entkoppelt. Plötzlich blicken wir von oben auf unseren Körper herab. Eine völlig neue Perspektive eröffnet sich – und mit ihr ein Gefühl tiefer Lebendigkeit, intensiver als jemals zuvor. Schmerz, Schwere, Unklarheit – all das ist verschwunden. Der Körper, der uns einst Orientierung gab – mit Höhe, Breite und Tiefe, mit oben, unten, rechts und links – ist weg. Doch ich bin noch da. Ich nehme wahr, doch ich muss nicht mehr atmen – ich bin der Atem.
Der Versuch, mit den Angehörigen in Kontakt zu treten, bleibt ohne Erfolg – sie hören und sehen uns nicht. Wir wollen sie berühren, doch unsere Hände greifen ins Leere, gleiten durch sie hindurch. Und dann trifft uns die Erkenntnis, die alles verändert: Ich bin gestorben.
Etwas öffnet sich – ein Übergang, ein Tunnel, ein Richtungswechsel, und mit ihm ein kraftvoller Sog ins Schwarze, entgegen der Schwerkraft. Er zieht uns mit, fort von allem Irdischen. Die Erkenntnis, nicht mehr Teil der physischen Welt zu sein, kann Trauer auslösen – ein Abschied vom bisherigen Leben. Doch gleichzeitig werden wir empfangen von jenen, die diesen Weg bereits vor uns gegangen sind. Sie begleiten uns ein Stück, näher hin zu etwas, das noch nicht greifbar scheint.
Die physische Welt beginnt zu verblassen – ein sanftes, aber unaufhaltsames Weiterziehen. Und in diesem Loslassen offenbart sich eine weitere Erkenntnis, die wir längst kannten, aber vergessen hatten: Wir sind nicht unser Körper – wir sind unser Bewusstsein, das ihn bewohnte.
In solchen Erlebnissen wird der „Tod der Materie“ erfahren – der physische Körper und die Außenwelt scheinen sich aufzulösen, während das innere Erleben weiter fortbesteht, da wir den Fokus von der Materie abwenden. Diese Erfahrungen verdeutlichen, dass unser Bewusstsein nicht zwingend an den physischen Körper gebunden ist – wir nutzen ihn lediglich für eine gewisse Zeit, um die Welt in linearer Abfolge zu erfahren. Der Körper ist nichts weiter als ein „Kleid der Materie“, durch das sich der Geist (unser individuelles Bewusstsein) ausdrückt, um die physische Realität zu erleben.
Der Körper, der uns an die Materie band, ist nicht länger unser Bezugspunkt. Wir existieren weiter – doch auf eine andere Weise. Während wir uns von ihm entfernen, beginnt ein neuer Wandel: Etwas zieht unsere Aufmerksamkeit, ein neuer Bezugspunkt wird sichtbar.
Auf diesem Weg durchschreiten wir verschiedene Räume – Bilder und vergangene Szenen tauchen auf, sie rufen nach uns und laden uns ein, noch einmal bewusst Abschied zu nehmen. Bis schließlich nur noch das Licht vor uns steht. Doch dieses Licht blendet nicht, es ruft. Es strahlt eine Wärme aus, die nicht nur umhüllt, sondern auch durchdringt und uns tief im inneren berührt.
Wer sich dem öffnet, spürt eine tiefe Geborgenheit, bedingungslose Liebe und Frieden. Hier gibt es kein Urteil, kein Zurückweisen – nur reines Angenommensein.

Und in diesem Moment kann eine Entscheidung getroffen werden: alles loszulassen, weil ein tiefes Vertrauen wächst – mit einer unausweichlichen Folge. Ein Loslassen, das gleichzeitig ein Zulassen von allem ist. Wir werden selbst zum Licht, und die Grenze zwischen dem, der wahrnimmt, und dem, was uns umgibt, löst sich. Es ist kein Ende, sondern ein völliges Aufgehen in etwas Größeres und Grenzenloses.
Dieser Übergang zeigt uns, dass unsere Orientierung nie in der materiellen Welt lag, sondern tief in unserem innersten Wesen – und dass dies schon immer unser wahrer Bezugspunkt war: wir selbst. Nach dem physischen Tod kann etwas von uns zurückbleiben – ein geistiges Vermächtnis, das über die materielle Existenz hinausreicht. Es ist nicht mehr an den Körper gebunden, bleibt jedoch weiterhin mit der menschlichen Zeit verwoben – durch das Unterbewusstsein derer, die sich an uns erinnern, und durch uns selbst. Alles, was einst getrennt schien, wird erfahrbar, bevor es sich wieder in der Unendlichkeit auflöst. Wir sind nicht nur ein Teil dieses Prozesses, sondern der Prozess selbst – Leben, Tod und alles dazwischen. In diesem Ganzen eröffnet sich ein Sein, in dem die Liebe stets beständig bleibt.
Dieses Sein ist für jedes Individuum zugänglich und gleich, doch kann es weder interpretiert noch von etwas getrennt werden. Wenn das Endliche sich auflöst und zum Nichts wird, begegnet es dem Ewigen und wird zu allem.

Nahtod in der heutigen Zeit
Aktuellen Schätzungen zufolge haben bis zu 5 % der Menschen in ihrem Leben eine Nahtoderfahrung gemacht – eine überraschend hohe Zahl. Doch die Dunkelziffer könnte weitaus höher liegen, da dieses Thema nach wie vor oft im Verborgenen bleibt.
Ein weiteres Problem ist, dass Nahtoderfahrungen oft in den Bereich von Mystik und Spiritualität eingeordnet werden, da diese Erlebnisse sich in unserer westlichen Gesellschaft noch nicht etablieren konnten. Diese Erlebnisse werden dann schnell als „spirituell“ oder „esoterisch“ abgetan, anstatt sie als tiefgreifende Erfahrungen eines Menschen zu betrachten. Alle Zustände, die wir erleben, haben ihre Berechtigung, da sie Teil des Menschseins sind. Die Schwierigkeit, solche Erlebnisse in Worte zu fassen, liegt in der Begrenztheit und der trennungsbasierten Sprache. Es fällt schwer, das zu beschreiben, was die gewohnte physische Realität und die Zeitordnung sprengen.

Nahtoderfahrungen sind dazu schwer einzuordnen, da sie widersprüchlich und paradox erscheinen können. Genau dieses Paradoxon könnte es jedoch sein, das uns berühren kann. Es fordert uns auf, uns für das Unaussprechliche zu öffnen, die gewohnten Grenzen unseres Verständnisses zu hinterfragen um eine neue Perspektive auf das Leben, unser Bewusstsein und den Tod gewinnen zu können. Wer weiterlesen möchte, sollte offen sein für das, was in ihm ausgelöst wird, und gleichzeitig kritisch bleiben. Es ist eine Einladung, sich von der Unendlichkeit berühren zu lassen, die in jedem von uns wirkt.
Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen beschäftigen sich mittlerweile intensiv mit den erlebbaren Phänomenen in Todesnähe. Ob es eine transzendente oder wissenschaftliche Erklärung dafür gibt, bleibt jedoch weiterhin offen.
Typische Phänomene, die bei einer solchen Erfahrung auftreten können, sind:
- Das Gefühl, den physischen Körper zu verlassen
- Die Wahrnehmung eines Tunnels
- Eine intensive Lichterfahrung
- Ein Gefühl der Auflösung der eigenen Identität
- Grenzenlose Freiheit und Weite
- Körperliche Schmerzfreiheit
- Intensive negative, wie auch positive Gefühle
- Das Gefühl, nicht allein zu sein
- Das Auflösen von Raum- und Zeitempfinden
- Ein vertrautes Gefühl des „Nach-Hause-Kommens“
- Kontakt zu Verstorbenen
- Begegnungen mit Wesenheiten oder höheren Bewusstseinsformen
- Eine erweiterte Sichtweise auf das eigene Leben und die Welt
- Losgelöste Wahrnehmung ohne Körper
- Bewegung und Veränderung der Umgebung durch Intentionen
- Fortbewegung mit veränderter Geschwindigkeit
- Tiefe spirituelle Einsichten und Erkenntnisse
- Das Erleben einer bedingungslosen Liebe, die alles durchdringt
- Das Wahrnehmen eines mystischen Nichts
- Kommunikation durch Telepathie
- 360 Grad-Perspektive
- Tieferes Verstehen über Zusammenhänge
- Erleben von Sicherheit durch das Loslassen der Kontrolle
- Alles geschieht im Hier und Jetzt
Diese Erfahrungen durchbrechen meist tief verwurzelte kollektive Prägungen – jene Strukturen, die zur Grundlage des Persönlichen wurden – und verändern das weitere Leben sowie bisherige Einstellungen oft grundlegend.

Der Tod
Der physische und der geistige Tod
Der Tod wird oft als das endgültige Ende verstanden – das Ende der körperlichen Funktionen, der Wahrnehmung, der Empfindungen und der Persönlichkeit. Aus einer rein materiellen Perspektive beobachten wir den Prozess des Sterbens eines geliebten Menschen und spüren tief in uns, welche Gefühle er auslöst: Verlust, tiefen Schmerz und Trauer. Im Grunde setzen wir uns bereits in solchen Momenten mit dem Tod auseinander, wenn auch aus sicherer Distanz. Diese Sichtweise prägt das individuelle Verständnis vom Tod, das je nach Person mit Angst, Trauer oder auch Erleichterung verbunden sein kann. Doch sterben werden wir mehrere Tode, nicht nur den physischen Tod.

Der Umgang mit dem Tod
In unserer modernen Kultur wird der Tod häufig ausgeklammert oder zumindest aus dem öffentlichen Leben verdrängt. Wir haben den Tod hinter verschlossenen Türen verbannt, in Krankenhäusern und Pflegeheimen, weit entfernt von den Augen der Gesellschaft. Dieser Abstand erschwert es uns, einen gesunden und offenen Umgang mit dem Tod zu finden. Er wird zu einem Tabu, einem Thema, das wir vermeiden, bis es uns selbst betrifft. Angehörige fühlen sich oft überfordert, einen geliebten Menschen in dieser Phase zu begleiten, da er tiefgreifende eigene Prozesse anrühren kann. Der Tod wird zu einem Schatten, vor dem wir uns zu schützen versuchen, anstatt ihm zu begegnen.
Doch der Tod ist ein unvermeidlicher Teil des Lebens, und zu Lebzeiten sollten wir uns mit ihm auseinandersetzen. Der Satz „Wir müssen alle einmal sterben“ wird häufig beiläufig gesagt, um uns daran zu erinnern, dass wir uns nicht über Kleinigkeiten aufregen sollten. Doch wenn der Moment tatsächlich naht, erweist sich diese floskelhafte Bemerkung als wenig hilfreich. Die Welt zeigt sich nun in einem neuen Licht. Wir sind nicht mehr nur Beobachter, sondern erleben die Übergänge und Wandlungen selbst.
In vielen Fällen begegnen wir dem Tod und dem Sterben nicht als etwas, das wir zu Lebzeiten vollständig annehmen können. Stattdessen schieben wir diese Auseinandersetzung auf einen späteren Zeitpunkt – unser eigenes „Sterbebett“. In diesem Moment möchten wir Dinge bereinigen, aussprechen und erlösen, um unbelastet gehen zu können. Doch die Wahrheit ist, dass der Tod uns ständig begleitet, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Wir können ihn nicht wirklich verdrängen, auch wenn wir es unser Leben lang versuchen.
Wir sind Menschen, die schöpfen, erschaffen und gestalten, und doch ist der Tod ebenso ein integraler Bestandteil des Lebens wie die Geburt – und erst durch einen Tod geschieht Veränderung. Die drei Säulen des Lebens – Geburt, Leben und Tod – sind untrennbar miteinander verbunden. Wenn wir den Tod ignorieren, verkennen wir die wahre Natur des Lebens.

Das Verkennen des Todes
Der Körper kennt keine Angst vor dem Tod. Er empfindet keinen Verlust, keine Furcht, keinen Zweifel. Erst durch die Identifikation des Geistes mit dem Körper entsteht Angst – eine Projektion von sich auf das Vergängliche, die wir hier auf Erden als real erleben. Der Geist, der durch den Körper und seiner Identität konditioniert wurde und viele Erfahrungen damit gemacht hat, empfindet den physischen Tod als Verlust – als das Ende der gewohnten materiellen Realität und der Kontrolle. Der Tod erscheint dem Geist nicht als Übergang, sondern als das vollständige Ende seiner Wahrnehmung, als Abschied von allem Bekannten.
Doch hier liegt eine paradoxe Erkenntnis: Der Tod ist nicht nur das Ende des gewohnten Lebens, sondern kann zugleich ein Übergang – in einen Zustand des Seins werden. Ein Moment, der uns herausfordert, über unsere bisherigen Grenzen hinauszuwachsen. Was der Geist als Verlust begreift, könnte in Wahrheit eine Einladung sein – eine Möglichkeit, unsere Wahrnehmung zu weiten und eine tiefere, universelle unsterbliche Essenz zu erkennen.
Der Tod ist nicht nur das, was vergeht, sondern auch das, was uns in eine neue Dimension des Bewusstseins führt – ein unumkehrbarer Schritt in etwas, das jenseits unserer bisherigen Sichtweise liegt. Und natürlich kann dies aus einer individuellen Perspektive Angst machen – doch es ist die Angst der Identifikation, die aufgrund von bereits entstandenen Emotionen und Gedanken entstand und somit wieder lösbar ist. Sie zeigt sich als Illusion. Denn letztlich fürchtet sich nur das Ego vor seiner Auflösung, nicht das, was wir wirklich sind.

Der Tod begegnet uns nicht nur am Ende des Lebens
- beim Auflösen von Glaubenssätzen oder Überzeugungen,
- beim Verlassen eines vertrauten Arbeitsplatzes,
- bei der Überwindung von Prägungen aus der Kindheit,
- beim Loslassen alter Rollenbilder oder Identifikationen,
- beim Entschluss, einen neuen Lebensweg einzuschlagen,
- bei Trennung, Scheidung oder dem Ende einer Partnerschaft,
- beim Loslassen unerfüllter Erwartungen an das Leben.
Das alles verändert das bisherige Leben und zeigt, dass der Geist nicht nur in der Auseinandersetzung mit dem physischen Tod einen Wandel erfährt, sondern auch im täglichen Leben, in dem wir immer wieder mit den „kleinen Toden“ konfrontiert werden – sei es durch Veränderungen, Verluste, neue Wege oder Herausforderungen. Das, was wir am meisten fürchten, kann gleichzeitig unsere Befreiung sein.

Der natürliche körperliche Tod
Der natürliche körperliche Tod ist ein Prozess, der mit dem fortschreitenden Altern des Körpers einhergeht und einer Bewusstwerdung gleicht. Mit der Zeit lässt die Funktionsfähigkeit unserer Organe nach, bis sie schließlich vollständig versagen. Dieser Vorgang verläuft schrittweise, und der betroffene Mensch gleitet allmählich in einen Dämmerschlaf. Dabei lassen sich eine abnehmende Reaktionsfähigkeit sowie ein vermindertes Hunger- und Durstempfinden beobachten.
Einige typische körperliche Anzeichen, wenn das Ableben näher rückt, sind kalte Hände und Füße, marmorierte Haut und eine flacher werdende Atmung. Der Körper verliert zunehmend Energie, was zu einer langsamen inneren Vergiftung führen kann, da Stoffwechselprodukte nicht mehr ausreichend abgebaut werden.
Um den Sterbenden zu entlasten, schüttet der Körper Hormone aus, die schmerzlindernd wirken. Auch können in dieser Phase akustische oder optische Halluzinationen auftreten. Betroffene wirken oft verwirrt, was an ein Delirium erinnert, das jedoch auf natürliche Weise hervorgerufen wird. Was als einen körperlichen und somit geistigen Ablösungsprozess verstanden werden könnte. Doch auf diese Phase der Unsicherheit kann ein Zustand tiefer Klarheit und innerer Sicherheit folgen – vielleicht ein Moment, in dem sich die Person bereits teilweise von den Begrenzungen und Erfahrungen der physischen Welt lösen konnte.

Somit könnte der körperliche Tod auch als ein geistiger Tod verstanden werden – denn der Körper ist nichts anderes als verdichteter, manifestierter Geist, geformt durch gespeicherte Informationen. Wenn diese Verbindung erlischt, stirbt das, was uns im Leben Orientierung gab – der Körper und die Außenwelt – und wir lösen uns aus ihrer festen Form. Zwar verlieren wir auf der materiellen Ebene Energie, doch auf einer anderen Ebene gewinnen wir sie zurück. Wir gleiten ins Jenseits, denn das eigene Bewusstsein kann weiterhin an geistige Strukturen gebunden bleiben.
Die fünf Phasen des geistigen Loslassens
Die persönliche, psychische Verarbeitung des Sterbens ist ein tiefgehender und individueller Vorgang, der oft schon Monate oder Jahre vor dem materiellen Tod beginnt. In der Arbeit von Elisabeth Kübler-Ross, einer renommierten Psychiaterin, wurde dieses Phänomen in fünf Phasen unterteilt, die eine Orientierung für den Umgang mit Sterbenden und dem Tod bieten. Diese Phasen – Verleugnung, Zorn, Verhandeln, Depression und Akzeptanz – verlaufen nicht immer linear und nicht jede Person durchläuft sie alle. Manche Menschen überspringen eine oder mehrere Phasen, und der Prozess kann sich über verschiedene Zeiträume hinweg erstrecken, je nachdem, wie wir uns mit unserem eigenen Sterben auseinandersetzen.
Interessant ist, dass dieses Modell nicht nur für Menschen mit einer terminalen Diagnose relevant ist, sondern für uns alle – denn im Laufe des Lebens durchlaufen wir Veränderungen und Übergänge. In gewissem Sinne sind wir alle „Sterbende“, da der Tod ein unvermeidlicher Teil des Lebens ist. Jede Wandlung trägt bereits ein Stück Vergänglichkeit in sich und birgt zugleich die Möglichkeit für Wachstum.

01
Phase 1
Das Nicht-Wahrhaben-Wollen In der ersten Phase werden wir mit der Realität des Todes konfrontiert – sei es durch eine plötzliche Diagnose oder den allmählichen Bewusstwerdungsprozess des natürlichen Alterns und Sterbens. Diese Konfrontation kann einen Schock auslösen, der von der Hoffnung begleitet wird, es handle sich um einen Irrtum. Überforderung und starke emotionale Reaktionen wie Verleugnung und Abwehr sind typische Merkmale dieser Phase.
02
Phase 2
Der Zorn In der zweiten Phase brechen tiefsitzende Emotionen an die Oberfläche. Wut, Ärger und das Gefühl von Ungerechtigkeit werden spürbar. Typisch ist die quälende Frage: „Warum gerade ich?“. Diese Phase ist geprägt von einer inneren Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit, wobei die Wut sich oft auch gegen andere Menschen oder das Schicksal selbst richtet.
03
Phase 3
Das Verhandeln In der dritten Phase versucht der Sterbende, Kontrolle über das Unvermeidliche zu erlangen. Vereinbarungen werden getroffen – sei es mit Gott, Ärzten oder Pflegern. Häufig werden bestimmte Ziele definiert, die noch erreicht werden sollen, wie das Erleben eines letzten Familienfestes oder das Abschließen wichtiger Angelegenheiten. In dieser Phase keimt Hoffnung auf, und es werden oft viele Behandlungen oder Therapien zugestimmt, um das Unausweichliche hinauszuzögern.
04
Phase 4
Die Depression In der vierten Phase setzt eine tiefe Trauer ein. Der Sterbende trauert um sich selbst, um verpasste Chancen und unerfüllte Träume. Gleichzeitig richtet sich der Fokus auf das Abschließen noch offener Angelegenheiten. Dazu gehören Gespräche mit Angehörigen, das Klären wichtiger Dinge oder die Übergabe von Verantwortung. In dieser Phase treten Melancholie und Rückzug auf, und die emotionale Belastung kann sehr hoch sein.
05
Phase 5
Die Zustimmung In der fünften und letzten Phase akzeptiert der Sterbende den Tod als unausweichlichen Bestandteil des Lebens. Der innere Widerstand erlischt, und die Person findet Frieden mit ihrem Schicksal. Es erfolgt eine Rückbesinnung nach innen, oft verbunden mit einer tiefen inneren Ruhe. Angehörige nehmen diese Phase häufig als Zustand von Gelassenheit und Akzeptanz wahr.

Alles ist jetzt
Alles, was sich in diesem individuellen Prozess zeigt, existiert bereits zu Lebzeiten – im Hier und Jetzt. Wir können uns dessen bewusstwerden und die Ressource, pure Energie, die hinter diesem Vorgang und dessen Gefühlen steht, bereits jetzt nutzen! Paradoxerweise fürchten wir uns vor etwas, das längst existiert: die Angst vor dem Unsichtbaren, dem Unbekannten, dem Unbewussten, dem Ende. Gegen diese Ängste bauen wir oft Widerstand auf. Damit kann man nicht gut sterben und auch nicht gut leben.
Wenn wir über den Tod nachdenken, stellt sich die Frage: Woher stammen unsere Informationen darüber? In der Regel nicht aus eigener Erfahrung. Vielmehr ist unser Bild vom Tod ein persönliches Konstrukt – geformt durch Beobachtungen und die daraus bereits entstandene innere Vorstellung. Dieses Bild wird oft von kollektiven Überzeugungen mitgeprägt und kann daher von vielen Individuen geteilt werden. Häufig beruhen unsere Annahmen zudem auf kulturellen Überlieferungen oder den Erzählungen anderer.

Diese Vorstellungen sind rein geistiger Natur. Sie können Ängste mildern oder schüren. Jede Angst – sei es eine Phobie, die Angst vor Begegnungen, vor Versagen, nicht gut genug zu sein, bewertet oder abgelehnt zu werden – wurzelt in der tiefsten aller Ängste: der Todesangst. Doch oft fürchten wir nicht das Ende – vielmehr das Leben in seiner vollen Intensität, seiner Purheit und Echtheit.

Verwandte Phänomene
Ähnliche Phänomene außerhalb lebensbedrohlicher Situationen
Es gibt Bewusstseinszustände, in denen Menschen Erfahrungen machen, die einem Nahtoderlebnis ähneln können, ohne dass eine lebensbedrohliche Situation vorliegt. Zu den bekanntesten dieser Zustände zählen das luzide Träumen (Klarträumen) und außerkörperliche Erfahrungen (AKE), aber auch die Meditation, wenn Zeit und Raum weichen. Wohin gehen wir in solchen Momenten? Verlieren wir uns – oder finden wir uns? Diese Erfahrungen können ein Lernort sein, an dem wir uns in unserer Tiefe begegnen, um uns selbst besser zu verstehen. In diesem Erleben erkennen wir, woran wir glauben. Und wenn wir bereit sind, uns dessen bewusst zu werden, dass wir unsere Realität verändern können, begreifen wir, dass der Traum maßgeblich zu unserer Wirklichkeit beigetragen hat – und können daraus erwachen.


Luzides Träumen
Luzides Träumen beschreibt einen geistigen Zustand, in dem wir uns während des Träumens darüber bewusst sind, dass wir träumen. Normalerweise verlieren wir beim Einschlafen den Fokus auf die physische Welt, während der Geist unbemerkt in die innere Welt der Träume eintaucht. Dieser Übergang verläuft meist fließend und unbewusst.
In einem luziden Traumzustand jedoch erkennen wir mitten im Traum: „Ich träume!“ – ein Moment des inneren Erwachens innerhalb der unbewussten Ebenen unseres Geistes. In diesem Zustand ist es möglich, die Realität des Traums zu hinterfragen, bewusst zu handeln und den Traum aktiv zu gestalten.

- Veränderung der Umgebung durch die Kraft der Intention
– Die Traumwelt reagiert unmittelbar auf unsere Gedanken und Gefühle. - Freie Bewegung ohne Einschränkungen
– Fliegen, durch Wände gehen oder sich augenblicklich an andere Orte bewegen – alles ist möglich. - Kontakt und Austausch mit unbewussten Aspekten
– Z. B. mit inneren Anteilen, Archetypen oder Symbolfiguren. - Verstehen der Situation und bewusste Veränderung
– Trauminhalte können erkannt, reflektiert und transformiert werden. - Möglichkeiten, neue Fähigkeiten zu entdecken
– Der luzide Raum eignet sich hervorragend für Kreativität, Lernen und Inspiration. - Üben von Herausforderungen ohne Risiko
– Ob Vorträge, Konfliktsituationen oder sportliche Bewegungen – hier kann angstfrei geübt werden. - Abläufe und Strukturen ins Unbewusste bringen
– Wiederholte bewusste Erfahrungen können sich tief im Unterbewusstsein verankern.

Der physische Körper wird während des Traums nicht mehr wahrgenommen, da wir diese Realität in der Regel verlassen, und auf anderer Ebene wahrnehmen. In dieser Zeit verweilt der Körper in der sogenannten Schlafparalyse, damit das innere Erleben in den Vordergrund treten kann. Diese Schutzfunktion verhindert, dass wir unsere Traumbewegungen im Bett ausführen. Wenn wir jedoch während dieser Paralyse unerwartet aufwachen, kann dies ein ungewohntes Gefühl auslösen.
Das individuelle Bewusstsein ist bereits wach, während der Körper noch in einem Zustand der Bewegungslosigkeit verharrt – oft als unangenehme Starre empfunden.
In diesem Moment überlappen sich zwei Ebenen gleichzeitig:
Die äußere, manifestierte Welt – der physische Körper und seine Umgebung
Die innere, geistige Ebene – das geistige Erleben jenseits der Materie
Dieses Zusammenspiel kann verwirrend oder überwältigend wirken, da beide Erfahrungsräume parallel wahrgenommen werden können.
Während eines Traums sterben wir meist nicht wirklich – stattdessen endet der Traum abrupt. Schutzmechanismen unseres Geistes greifen, da das Erlebte als real empfunden wird. Uns fehlt die tatsächliche Erfahrung des Sterbens, denn meist wachen wir kurz davor auf – schweißgebadet, überwältigt vom scheinbar realen Geschehen.
Doch genau das, wovor der Verstand uns schützen will – der Moment des Sterbens, das Auflösen der gewohnten Realität –, birgt einen verborgenen Zugang: Eine tiefere Öffnung unseres Bewusstseins.
In dieser bewussten Schwelle, in der wir den Körper verlassen, können wir erleben, wie sich die Identifikation mit der physischen Form löst. Es ist ein Moment, der das bisherige Leben tiefgreifend verändern kann – eine außerkörperliche Erfahrung, die einer Nahtoderfahrung sehr nahekommt.

Virtuelle Räume
Virtuelle Räume sind dreidimensionale Realitäten, in denen wir das, was wir sehen, fühlen oder hören, als wahr empfinden. Unser Verstand bewertet die scheinbar äußeren Sinneseindrücke entsprechend – ohne sie zu hinterfragen, da sie in diesem Moment als normal und kohärent erscheinen. Ähnlich verhält es sich mit unserer alltäglichen Realität: Auch sie stellen wir selten infrage, weil unsere inneren Filter so tief verankert sind, dass sie unsere Wirklichkeit formen.
Filter besitzen dieselben grundlegenden Eigenschaften wie Raumdimensionen – Höhe, Breite und Tiefe. Doch jeder Filter birgt eine Verzerrung in sich, die wir so nicht wahrnehmen. Innerhalb dieser Strukturen bewegen wir uns, ohne sie als solche zu erkennen – ähnlich wie in der physischen Welt, die wir durch unseren Körper erfahren und deren physische Gesetze uns binden. Die dreidimensionale Realität erscheint uns als einzige Wahrheit, weil wir sie unmittelbar erleben – doch dieser Eindruck entsteht allein innerhalb unseres Bewusstseins.
Verschiedene Wahrnehmungs - filter:
Kognitive Filter
- Glaubenssysteme – Unsere Überzeugungen formen die Realität.
- Erwartungseffekt – Wir sehen, was wir erwarten.
- Selektive Wahrnehmung – Bestätigung bestehender Ansichten
Emotionale Filter
- Trauer – Verengt den Blick und lässt uns in der Vergangenheit verhaftet sein.
- Wut – Verzerrt die Wahrnehmung und fokussiert auf das, was uns verletzt oder frustriert.
- Scham – Lässt uns selbst abwerten und zieht uns in die Unsichtbarkeit.
- Schuld – Fokussiert auf vergangene Fehler und blockiert den Weg zur Selbstvergebung.
- Angst – Verhindert den freien Blick auf Möglichkeiten und hält uns in der Furcht gefangen.
- Freude – Kann dazu führen, dass wir die Realität rosiger sehen und Risiken unterschätzen.
- Neid – Verzerrt den Blick auf das Leben anderer und lässt uns unsere eigene Unzulänglichkeit spüren.
Physiologische Filter
- Sinnesgrenzen – Unsere fünf Sinne haben Grenzen, z. B. können wir Infrarotlicht nicht sehen oder Ultraschall nicht hören.
- Neuronale Verarbeitung – Unser Gehirn filtert Informationen, um Überlastung zu vermeiden (z. B. hören wir nicht alle Hintergrundgeräusche bewusst).
Soziale & kulturelle Filter
- Normen & Werte – Gesellschaftliche Regeln beeinflussen, was wir als „richtig“ oder „normal“ empfinden.
- Mediale Einflüsse – Informationen aus Nachrichten oder Social Media formen unsere Wahrnehmung der Welt.
- Sprache – Worte, die uns zur Verfügung stehen, prägen unser Denken.

Unsere Wahrnehmung konstruiert diese Realität, indem sie Informationen verarbeitet und interpretiert – sowohl in virtuellen, mentalen Räumen als auch in der physischen Welt. Virtuelle Räume wirken in uns und beeinflussen unsere Entscheidungen mit. Doch sobald wir erkennen, dass unsere Sichtweise, an eine Perspektive gebunden ist, können wir diese auch erlösen. Durch die bewusste Bewegung zwischen Dimensionen und die Erweiterung unseres Bewusstseins werden unsere inneren Filter sichtbar und beginnen sich aufzulösen. Dabei verlieren wir kein Wissen aus diesen Räumen, sondern erkennen ihre Entstehung und gewinnen Klarheit über unser eigenes Bewusstsein.
Ein Raum ist nicht nur ein materieller Ort, sondern auch ein innerer virtueller Erfahrungsraum. Tief in uns verwurzelt, bleibt er über das Unterbewusstsein zugänglich. Der immaterielle Raum erscheint so grenzenlos wie das Universum selbst – ein paralleler energetischer Ausdruck.
Oft wechseln wir unbewusst zwischen diesen Filtern (Räumen) und halten uns dort auf, wo unsere momentane Wahrnehmung verankert ist. Diese Räume bewahren Erinnerungen und Überzeugungen, existieren jenseits der Zeit – in der Vergangenheit, der Ahnenwelt oder kollektiven Bewusstseinsräumen. Selbst wenn unser bewusstes Ich nicht aktiv daran beteiligt ist, bleibt oft eine Resonanz bestehen und macht den Raum wirksam und erfahrbar.
Genau genommen betreten wir mit diesen Räumen das Jenseits – nicht als fernes, getrenntes Reich, sondern als Teil unseres Unterbewusstseins. Was wir dort wahrnehmen, sind keine fremden Welten, sondern sichtbar gewordene innere Überzeugungen, die sinnbildlich dafür stehen. Doch ihr wahrer Kern liegt in der Intention, die sie bewahren.
Da sie als Gedankenkonstrukte existieren, markieren diese Räume unsere kollektiven Grenzen, in die wir hineingeboren worden sind. Gleichzeitig sind viele miteinander verknüpft und bauen aufeinander auf, sie tragen eine ursprüngliche Geschichte in sich, die als Basis für weitere Erfahrungen dient – bis ins Jetzt hinein. Je öfter wir in diesen Geschichten verweilen, desto realer werden sie. Wir stabilisieren und verstärken sie, bis ein Hinterfragen oder Loslassen kaum noch möglich ist. Zwar verstehen wir Zusammenhänge auf intellektueller Ebene, doch ohne echte Integration verlieren wir uns darin – wie in einem Traum, ohne zu erkennen, warum bestimmte Dinge immer wieder geschehen.
Doch, genau hier liegt die Essenz: Wir selbst sind die Lösung. Sobald wir diese Räume bewusst betreten und erkennen, dass wir nicht nur in einer vergangenen Version existieren, sondern aktiv die Realität formen, können wir sie verändern oder auflösen – und uns dadurch befreien. Unser Einfluss beschränkt sich dabei nicht nur auf eine einzelne Realität (Filter), sondern erstreckt sich auf mehrere Dimensionen und die Materie selbst. Denn auch Materie ist letztlich eine geistige Ausdrucksform unseres Bewusstseins

Jeder Raum besitzt einen Eintrittspunkt – eine Art Öffnung oder Geburt, durch die unser Bewusstsein, unsere Energie in diesen Raum gelangte. Dieser Punkt markiert nicht nur den eigenen Anfang, sondern ermöglicht auch den Austritt, durch den wir ihn wieder verlassen können. Unsere Wahrnehmung macht den Raum real – sie lenkt lediglich unsere Aufmerksamkeit auf etwas, das bereits vorhanden ist.
Der Aufbau und die Struktur dieses Raumes, die vorgegeben sind und mit denen wir uns bereits identifiziert haben, werden in unserem Leben aktiviert. Dadurch verstärken und verhärten sich sowohl kollektive als auch individuelle Wahrheiten. Doch geistige Räume sind hinterfragbar, da sie meist nicht dem Jetzt entsprechen, sondern Abbilder der Vergangenheit sind, die wir immer wieder real werden lassen.
Einen virtuellen Raum zu verändern oder aufzulösen bedeutet, die darin enthaltene Energie durch den ursprünglichen Eintrittspunkt zurückzuziehen. Dies gelingt jedoch nur, wenn der Konflikt, der uns einst in diesen Raum zog, erkannt und aufgelöst wird. In diesem Moment „stirbt“ der Raum – und mit ihm wird die dort gespeicherte Energie, also wir selbst, wieder freigesetzt. Die Information, die uns einst fehlte und den Raum unbewusst vor dem Eintritt miterschuf, kehrt zu uns zurück, und mit ihr kollabiert das Konstrukt. Die Illusion löst sich auf: der Filter, der Raum, die Begrenzung.
Außerkörperliche Erfahrungen

Während einer außerkörperlichen Erfahrung (AKE) werden die gewohnten Schutzmechanismen, die normalerweise die virtuellen Räume verschließen, aufgehoben und erlebt. Dies geschieht durch veränderte Gehirnwellenaktivitäten, wie sie in Schlaf, tiefer Entspannung, Meditation oder mit gezielten Hypnosetechniken erreicht werden. Im Gegensatz zu einem unbewussten Schlafzustand bleibt man dabei wach und präsent. Im luziden Traum überspringen wir diesen Prozess und wachen direkt in virtuellen Räumen auf. Das Bewusstsein darüber, wie wir dorthin gelangt sind, bleibt meist aus, weshalb das Erleben innerhalb des virtuellen Raumes hinterfragt werden müssen. Es werden Bereiche betreten, die normalerweise dem bewussten Ich verborgen bleiben – und dennoch die Wahrnehmung im Hintergrund des alltäglichen Erlebens mitformen.

Der Ablösungsprozess, der einst ein Eintrittsprozess war, kann dabei bewusst erfahren werden – oft begleitet von dem typischen Gefühl, den physischen Körper zu verlassen. Zu Beginn äußert sich dies häufig durch das Wahrnehmen eines Sogs, des Ziehens oder Schwebens, was danach mit einer spürbaren Expansion einhergehen kann. Oft begleiten Vibrationen, hohe Töne oder ein summendes Empfinden diese Phase – Anzeichen für einen geistigen Schwingungswechsel und die Anpassung an den dahinterliegenden Raum. Obwohl sich diese Erfahrung anfangs sehr körperlich anfühlen kann, da der Geist noch mit einem Körpergefühl verbunden ist – einem Gefühl, das durch Konditionierungen eine bestimmte Form angenommen hat –, wird mit der Zeit deutlich, dass diese Empfindungen lediglich den Übergang zur Wahrnehmung des „Nicht-Physischen“ markieren.
Im Gegensatz zu Träumen, die meist unbewusst und in einer subjektiven Traumwelt stattfinden, wird eine AKE häufig als bewusstseinserweiternd und von außergewöhnlicher Klarheit erlebt. In diesem Zustand offenbart sich, dass die Grenzen von Raum und Zeit keine festen Gegebenheiten sind, sondern Konstrukte, die wir selbst erschaffen haben. Die Erfahrung verdeutlicht, dass unser Bewusstsein einst weit über den physischen Körper hinausreichte – dass die inneren Räume und Dimensionen einst weitläufiger und durchlässiger waren. Mit der Erschaffung immer weiterer innerer Räume und Filter jedoch wurde unsere Wahrnehmung zunehmend fragmentiert, wodurch sich unser Erleben verdichtete und verengte. Dadurch entstand eine starke oft unbewusste Fokussierung.

Interaktion mit der physischen Welt während einer AKE
Obwohl wir während einer außerkörperlichen Erfahrung (AKE) sowohl unseren physischen Körper als auch die materielle Welt aus einer geistigen Perspektive wahrnehmen können, gestaltet sich eine direkte Interaktion mit der physischen Realität als schwierig. Versuche, wie gewohnt mit der Materie zu interagieren, wirken oft befremdlich, da sie eher einem Durchgleiten von Objekten ähneln. Dieses Phänomen lässt sich vermutlich auf die Entkopplung vom festen Physischen zurückführen, da sich unsere geistige Struktur und Wahrnehmung verändert haben, während die Materie weiterhin den Gesetzen von Raum und Zeit unterliegt.
Gerade zu Beginn dieser neuen Wahrnehmungsform, die aus einem Moment des Nichts geboren wird, kann es herausfordernd sein, sich zu orientieren. Die gewohnten Bezugspunkte fehlen, und das eigene Bewusstsein muss sich erst an die neue Art der Existenz und Bewegung gewöhnen. Mit zunehmender Bewusstheit über den momentanen geistigen Erlebnisraum entsteht eine Übereinstimmung der eigenen Schwingung mit der Umgebung. Diese Resonanz stabilisiert den Raum und ermöglicht wieder Interaktionen, durch die sich tiefere Einsichten und größere Klarheit erschließen können.
Paradoxerweise kann es durch die eigene Resonanzschwingung, die die Umgebung mitgestaltet, dazu kommen, unbewusst auf die selbst ausgesendeten Reize zu reagieren, was dazu führen kann, dass man erneut in einen traumähnlichen, unbewussteren Zustand zurückgleitet

Schlüssel zur AKE: Entspannung und Fokus
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen außerkörperlichen Erfahrung liegt in tiefer Entspannung, einem klaren, wachen Geist und der Fähigkeit, den neuen Fokus bewusst zu halten. In diesem Zustand öffnen sich tiefere Ebenen des persönlichen sowie kollektiven Bewusstseins – Ebenen, die mit unserer Entstehung und unserem inneren Ursprung verbunden sind.
Durch das fortschreitende Bewusstwerden und das Lösen innerer Konstrukte wird es möglich, eine formlosere, freiere Existenz zu erfahren, die die multidimensionalen Ebenen des Seins vereint und uns an unser ursprüngliches Wesen erinnert. Solche Erlebnisse werden häufig als Astralreisen bezeichnet.
Häufige Wahrnehmungen während einer AKE:
- Verlassen des Körpers: Ein Gefühl des Austritts aus dem Körper, oft als Sog, Ziehen oder langsames „Herausgleiten“ beschrieben, das mit der Freisetzung von Energie einhergeht.
- Beobachtung des eigenen Körpers: Wahrnehmung des eigenen Körpers aus einer höheren Perspektive oder aus der Distanz.
- Gleichzeitige Wahrnehmung: Erleben außerhalb von Raum und Zeit – Beobachtung von Geschehnissen an anderen physischen Orten oder sogar zukünftigen Ereignissen.
- Fliegen: Gefühl des freien Schwebens oder Fliegens, Fortbewegung ohne die physischen Grenzen und Gesetze, die dem Körper unterliegen.
- Unabhängigkeit von Raum und Zeit: Zugang zu Erlebnissen aus Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft.
- Lösen innerer Konflikte: Auflösung von inneren Spannungen, entweder durch direkte Konfrontation oder durch symbolische Erlebnisse.
- Heilung von körperlichen Einschränkungen: Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch gesteigerte Bewusstheit und die Auflösung von Blockaden.
- Bewegungsfreiheit und Grenzenlosigkeit: Ungehinderte Beweglichkeit und grenzenlose Freiheit.
- Reflexion über das Erlebte: Bewusstes Verstehen und vertieftes Begreifen der eigenen Erfahrungen während der AKE.
- Erweiterte Wahrnehmung: Zugang zu Informationen durch Hellsehen, Hellfühlen, Helltasten oder Hellwissen.
- Reisen in verborgene Welten: Besuch mystischer oder als „jenseitig“ empfundener Orte.
- Lichtphänomene: Wahrnehmung von Lichtblitzen, Farben oder geometrischen Formen.
- Telepathische Kommunikation: Austausch von Gedanken oder Informationen ohne Worte.
- Informationen von Verstorbenen: Begegnung mit Aspekten, die unser eigenes Leben geprägt haben und das eigene Erleben begreifbarer werden lassen.
- Interaktion mit einer neuen Umgebung: Wahrnehmung und Berührung von Objekten oder Umgebungen, die der eigenen energetischen Beschaffenheit entsprechen.
Was beendet eine AKE?
Wenn wir aus dem überbewussten Zustand – geprägt von Theta-, Delta- selten auch Gamma-Wellen – wieder in alltägliche Alpha- und Beta-Zustände zurückkehren, geschieht dies oft, weil das Bewusstsein seinen Fokus verliert. Die Wahrnehmung verlagert sich zurück in den Körper und bindet sich wie gewohnt an die Außenwelt. Erweiterte Bewusstseinszustände können nicht dauerhaft aufrechterhalten werden – denn sie erfordern Ruhe und Integration, damit die angestoßenen Prozesse ihre Wirkung in der Rückkehr zur alltäglichen Wahrnehmung entfalten können.
Eine außerkörperliche Erfahrung kann uns verloren gegangenes Wissen wieder zugänglich machen und uns rückblickend vieles verstehen lassen. Haben wir innere Filter aufgelöst, erkennen wir den Wandel nicht immer sofort, weil er bereits stattgefunden hat. Wir haben ihn selbst durchlebt und uns dadurch in eine neue Realität bewegt. Die Außenwelt jedoch spiegelt uns diese Veränderung wider – sie begegnet uns oft offener, freundlicher und authentischer. Zurück bleibt ein verändertes Verständnis von Existenz, Realität und unserem eigenen Dasein.


Meditation

Wenn ein Mensch meditiert, in sich ruht und eine tiefe Stille erfährt, in der kaum noch Gedanken existieren, gelangt er in einen Zustand der Leere. Viele Meditierende versuchen bewusst, ihre Gedanken auszuschalten, um völlige Gedankenstille zu erreichen. In diesem Moment befinden wir uns im Zwischenraum der Gedanken. Dies wird als wahres Bewusstsein bezeichnet – ein Nichts, in dem man niemand mehr ist und gerade darin Erfüllung findet. Reines Sein – zeitlos und ewig, für jeden Menschen gleich.
Es ist keine High-Erfahrung, in der Endorphine freigesetzt werden. Im Gegenteil – sie ist pur, roh und gleicht aus menschlicher Sicht eher einer Tal-Erfahrung. Nicht selten geht sie mit einem individuellen Sterbeprozess von Anhaftungen einher, was ein tiefes Akzeptieren aller Umstände zeigt. Das Streben nach Werden und Erschaffen steht weder im Vorder- noch im Hintergrund. Bevor wir ein neues Leben erschaffen können – was oft einem inneren Mangel entspringt –, muss dieser Mangel selbst sterben.
Wir müssen für einen Moment alles aufgeben, um neu geboren werden zu können. Das Nichts ist ein Weg, den die Seele wählt, damit wir uns ihrer bewusst werden können. Diese Erfahrung wird einem Menschen zuteil, damit er bewusster, friedlicher und vollständiger leben kann. Das Nichts ist kein Verlust, sondern ein offener Raum – frei von Erwartungen, frei von Form. In ihm liegt der Ursprung jeder Möglichkeit. Erst wenn wir nichts mehr festhalten, kann sich das entfalten, was wirklich aus uns heraus neu geboren werden möchte.
Existenz ohne Gedanken?
Das Zitat von René Descartes „Cogito, ergo sum“ – „Ich denke, also bin ich“ – ist ein grundlegender Bestandteil der westlichen Philosophie und beschreibt das Denken als das Fundament der menschlichen Existenz, was bis heute tief in uns verwurzelt ist. Im Umkehrschluss könnte man sagen, dass, wenn wir nicht denken, wir vielleicht nicht existieren. Vielleicht ist das der Ursprung vieler Gedanken: die Angst vor dem Nicht-Existieren? Für das menschliche Bewusstsein, das stets in Gedanken, Gefühlen und Werten eingebunden ist, der Perspektive des „Ichs“ agiert, ist diese Vorstellung schwer fassbar und kann sogar beängstigend wirken.
Zustände mit kaum vorhandenen Gedanken treten in tiefer Meditation oder veränderten Bewusstseinszuständen auf. Im Alltag und auch im Schlaf ob bewusst oder unbewusst ist unser Denken eng mit der Wahrnehmung der Umgebung verknüpft. Doch wenn diese mentale Verarbeitung reduziert oder fast vollständig zum Stillstand kommt, verringert sich auch die geistige Aktivität im Gehirn.

Dies führt zu einem Zustand des „Nicht-Denkens“, in dem wir uns von allem lösen – auch jeglicher Trennung. Ohne die Ablenkung durch Gedanken kann dieser Zustand als Loslösung von der Bindung an die materielle Welt und dem individuellen Bewusstsein verstanden werden. In diesem Moment wird die Materie zur Dunkelheit – zum Nichts, zum Jetzt.
Diese Erfahrungen können bewusst hervorgerufen werden, insbesondere von Menschen, die in Meditation geübt sind. Dennoch treten sie oft auch als Phänomene einer Nahtoderfahrung auf.

Auflösung der gewohnten Wahrnehmung
- Die Trennung zwischen ‚Ich‘ und ‚Welt‘ verschwindet
- Erfahrung des All-Eins-Seins jenseits von Zeit und Raum
Veränderung der Wahrnehmung von Realität und Zeit
- Keine Urteile oder Bewertungen mehr
- Realität erscheint ohne die gewohnten Filter der eigenen Erfahrung
- Auflösung des Zeitgefühls – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen
Auflösung menschlicher Merkmale
- Gefühle – emotionale Regungen lösen sich
- Wahrnehmung – keine klassische Sinneserfahrung mehr
- Körper – das Bewusstsein löst sich von der physischen Existenz
- Selbstbewusstsein – das Ich-Gefühl schwindet
- Werte – persönliche Überzeugungen und Maßstäbe verlieren ihre Bedeutung
- Gedanken – der innere Dialog verstummt
- Erinnerungen – die Vergangenheit verliert an Relevanz
- Identität – das Gefühl, eine eigenständige Person zu sein, verschwindet
- Ego – keine Selbstdefinition oder Abgrenzung mehr
- Wünsche und Bedürfnisse – es gibt kein Wollen oder Verlangen
- Ängste – Schutzmechanismen und Sorgen lösen sich au
Die enorme Energie, die wir sonst in unsere Gedanken und Konstrukte investieren, wird nun freigesetzt und kann nicht mehr zurückgehalten werden. Diese freigewordene Kraft steigert die Gehirnaktivität (Gammawellen) erheblich und kann außergewöhnliche, mystische Erfahrungen hervorrufen – bis hin zum Einheitsbewusstsein, einer völligen Öffnung zum Unendlichen. Vom Nichts – zu allem!
Dissoziation
Die innere Realität beobachten
Unser Erleben findet nicht außerhalb von uns statt, sondern immer in uns selbst. Jede Erfahrung ist subjektiv und einzigartig – sie macht uns zu dem, was wir momentan erleben. Unsere Wahrnehmung ist keine bloße Außenwirkung, sondern eine direkte, innere Erfahrung. Was wir im Inneren erleben, wird für uns real und prägt unsere persönliche Sicht auf die Welt. In einem besonderen Zustand jedoch lässt sich beobachten, was sich verbunden hat – und erst dann eröffnen sich neue Möglichkeiten. Wir beginnen, die Welt aus einer neuen Perspektive zu sehen und erkennen, dass unsere Wahrnehmung unsere Realität formt – und welche unbewusste Intention dahinterliegt.


Trennung als Weg der Verbundenheit
Alles, was scheinbar getrennt ist, geht seinen Weg des Suchens. Dabei kann das Gefühl von Alleinsein und Traurigkeit entstehen. Doch der Mensch sucht intuitiv nach Verbundenheit – nach etwas, das in der Trennung scheinbar fehlt. Gerade dieser Mangel lenkt unsere Bewegung in eine bestimmte Richtung, die von großer Bedeutung ist. In der scheinbaren Trennung erkennen wir die Tiefe und Bedeutung des vermeintlich verlorenen Teils, die Traurigkeit. Die Traurigkeit zeigt uns, dass wir mit dem verbunden sind, von dem wir uns zugleich entfernen wollen. Erst durch das Bewusstsein der Trennung – “Ich” als Widerstand zur Einheit – wird diese vollständig begreifbar, spürbar und lösbar.
Irgendwann kommen wir an einen Punkt, an dem wir nicht mehr weitergehen wollen. Wir bleiben stehen – und genau hier beginnt der Weg zurück. Indem wir uns vom fehlenden Teil leiten lassen, öffnen wir uns für das Wissen um die Entstehung der Trennung. Was wir auf unserem Weg verloren glaubten, wird wieder zugänglich – und kann uns zurück in die Einheit führen.

Dissoziation – Ein Schutzmechanismus der Natur
Warum besitzen wir die Fähigkeit zur Dissoziation? Diese Fähigkeit könnte als eine Strategie der Evolution verstanden werden. Dissoziation entwickelte sich als natürlicher Schutzmechanismus, um in extremen oder traumatischen Situationen zu überleben. Durch die zeitweise Distanzierung von überwältigenden Gefühlen oder Schmerzen ermöglicht sie es dem Menschen, trotz akuter Bedrohung handlungsfähig zu bleiben, indem Energie freigesetzt wird – sei es um zum Kämpfen oder um zum Fliehen. In diesem Mechanismus zeigt sich die tiefe Anpassungsfähigkeit des Menschen an seine Umwelt.
Doch dieser Mechanismus hat auch seine Schattenseiten. Wenn die freigesetzte Energie nicht verarbeitet oder ausagiert werden kann, verbleiben wir nicht nur zeitweise in einer Dissoziation, sondern versuchen, mit ihr umzugehen, was einen Zustand innerer Unruhe verursachen kann. Statt die Situation aktiv zu bewältigen, suchen wir nach Wegen, der inneren Spannung zu entkommen.

Typische Reaktionsmuster bei innerer Unruhe:
- Flucht in Ablenkung
- Endloses Gedankenkarussell
- Ständiger Versuch, der Realität zu entkommen
- „Freeze“-Zustand (Erstarren)
- Gefühl der Lähmung
- Unfähigkeit, aktiv zu handeln
- Kampfmodus
- Innerer Widerstand gegen das, was ist
- Rastlose Aktivität, um Kontrolle zu behalten
- Rebellion gegen Veränderung
Diese Reaktionen entstehen, weil wir uns nicht mehr vollständig mit der Gegenwart verbinden können, was uns aus der Realität zu fliehen zwingt. Es spiegelt unsere Angst vor dem „Nichts“ wider – dem Zustand des Jetzt, in dem keine Bedrohung existiert, aber auch keine gewohnten Strukturen. Wir erschaffen eine Illusion durch das Festhalten, was unsere subjektive Realität jederzeit aufs Neue prägt. Wenn wir uns gegen das „Nichts“ stellen, erleben wir eine Desorientierung, die uns als normal erscheint. Doch paradoxerweise kann uns dieses „Nichts“ tiefgreifende Erlösung und Transformation ermöglichen.

Dissoziation im Alltag
Leichte Formen der Dissoziation sind im Alltag allgegenwärtig – oft ohne, dass wir es bemerken. Wenn wir in Gedanken versinken, die parallel zur materiellen Welt existieren, ist dies ein natürlicher Mechanismus des Geistes, der uns aus dem Hier und Jetzt herauszieht – sei es in die Vergangenheit oder in die Zukunft. Besonders dann, wenn wir uns überfordert, gelangweilt oder auf der Suche nach Lösungen fühlen, tauchen wir in unsere innere Realität ein.
In solchen Momenten erleben wir parallel zur äußeren Welt eine innere Wirklichkeit, die wir nach außen tragen. Wir agieren aus bestimmten Gedankenkonstrukten heraus – mit seinen eigenen Strukturen und Wahrnehmungen. Diese schleichende Dissoziation bleibt meist unbemerkt und wird als unser gewohnter Alltag wahrgenommen, da wir oft in denselben mentalen Räumen leben wie am Tag zuvor – geprägt durch unsere Glaubenssätze, Vorstellungen und Werte.
Dissoziation und Assoziation sind zwei gegenläufige Prozesse, die unser Erleben beeinflussen.
Während Assoziation Verbindungen zwischen Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen herstellt und eine kohärente Wahrnehmung formt, führt eine Dissoziation zu einer Trennung dieser Verbindungen. Bei einer bewussten Dissoziation geht es jedoch nicht um Trennung, sondern um das Zurückverfolgen einer bestehenden Verbindung – einer Assoziation, die durch die Beobachtung mentaler virtueller Räume sichtbar werden kann, die ansonsten unsichtbar im Hintergrund wirken, jedoch eine Verbindung dazu besteht. Innerhalb dieses Musters suchen wir unbewusst nach Lösungen für unseren momentanen alltäglichen Zustand, oft wollen wir diesen optimieren, um besser funktionieren zu können. Was dafür spricht viel im Kopf und in virtuellen Räumen zu sein und weniger im Körper präsent sind.

Der Himmel und die Distanz
Was ist für uns Menschen oft schwer zu erreichen und erscheint weit entfernt? Eine symbolische Antwort darauf könnte der Himmel sein. Der Himmel repräsentiert das, was jenseits unserer Kontrolle liegt – das Unerrei etwas wünschen oder Hilfe suchen, schauen wir oft nach oben – in die Unendlichkeit, dorthin, wo wir Antworten für unsere gegenwärtige Situation erhoffen.
Doch wir übersehen dabei eine entscheidende Perspektive: Wir befinden uns mitten im Universum – eingebettet im Kosmos, umgeben von den unendlichen Weiten der Milchstraße. Wir sind nicht von diesem Ganzen getrennt, sondern ein integraler Teil davon. Diese Perspektive nehmen wir im Alltag jedoch selten ein, da wir uns oft als isoliert empfinden. Paradoxerweise entsteht genau durch dieses Gefühl der Trennung die Distanz, die uns davon abhält, Verbundenheit zu spüren.
Der Aspekt von uns, den wir im Himmel verehren und mit dem wir in Kontakt treten wollen, birgt eine tiefere Weisheit. Doch solange wir in unserem gewohnten Zustand der Trennung verharren, bleibt sie uns verborgen. Wenn wir zwischen Himmel und Erde existieren, dann sind wir in beiden Ebenen – sowohl die irdische als auch die transzendente und alle dazwischen. Das bedeutet, dass wir gleichzeitig in mehreren Dimensionen existieren, ohne bewusst mit ihnen in Kontakt zu sein, da unser Bewusstsein auf eine bestimmte Realitätsebene fokussiert ist.

In dieser Distanz jedoch liegt eine wertvolle Möglichkeit: Sie schafft Raum und Zeit – für Fragen und macht ein Hinterfragen erst möglich. Wer sein Leben hinterfragt, muss bereit sein, Unsicherheit zuzulassen – das Gefühl, sich möglicherweise geirrt zu haben.
Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie Überzeugungen, die einst unumstößlich schienen, schließlich infrage gestellt wurden. Der Glaube, die Erde sei eine Scheibe, wurde durch den Mut, über den eigenen Horizont hinaus zu blicken, widerlegt. Einige Menschen wagten es, ihre festgefahrene Sichtweise zu hinterfragen, ihre eigenen Grenzen zu überschreiten und neue Erkenntnisse zuzulassen. Indem neue Informationen – sei es durch Berechnungen oder Beobachtungen – zugänglich wurden.
Indem die Distanz – die eine bestimmte Sichtweise beinhaltete – für einen Moment aufgegeben wurde, starb diese Sichtweise, indem zugelassen wurde, sich geirrt zu haben. Dadurch konnte eine neue Perspektive eingenommen werden, die uns für verborgene Informationen öffnete. In diesem Moment verschiebt sich die Wahrnehmung wie von selbst – sie richtet sich neu aus. Was sich in diesem Augenblick vielleicht wie eine „außerkörperliche“ Erfahrung anfühlen mag, geschieht jedoch nicht, weil der Körper tatsächlich verlassen wird, sondern weil die gewohnten Grenzen/Filter der individuellen Sichtweise aufgegeben werden.
Unsere bisherigen Konditionierungen lösen sich, und mit ihnen verblassen die starren Konzepte von Raum und Zeit. Dadurch können wir Dinge wahrnehmen, die zuvor außerhalb unseres momentanen Bewusstseins lagen. Die Welt erscheint nicht mehr nur als physische Realität, sondern als vielschichtige Erfahrungsebenen, auf denen Informationen auf ganz anderen Wegen zu uns gelangen können.
Wir erleben Informationen und Zusammenhänge in einer anderen Dimension unseres Bewusstseins, wodurch sie für uns zugänglich werden und alte Überzeugungen sich auflösen, jedoch nicht vergessen werden. In der Regel erleben wir das, was unserem jeweiligen Bewusstseinszustand entspricht.
Der Weg zurück zur Erkenntnis
Die Symbolik von Nahtoderfahrungen zeigt uns, dass solche Erlebnisse keine seltenen Ausnahmen sind, sondern Ausdruck eines tiefgreifenden inneren Wandels, der unmittelbar – „live“ – erlebt wird. Vieles, was uns auf dem Rückweg zu uns selbst begegnet, erhält eine neue Bedeutung. Diese unterscheidet sich oft von den Vorstellungen, die wir einst übernommen haben. Denn die kollektiven Räume, aus denen viele dieser Sichtweisen stammen, existierten bereits vor uns – sie zeigen nicht unbedingt die Gegenwart, sondern oft die Vergangenheit. Sie sind nicht zwingend falsch, doch sie offenbaren nie die absolute Wahrheit.


Der Rückweg zu uns selbst

Die Entdeckung der wahren Antworten
Das Zurückgewinnen verlorener Energie
Die Angst vor Veränderung – und neue Einsichten

Lebensrückblick
Frei werden durch Rückblick
In Bezug auf Nahtoderfahrungen (NTE) lässt sich sagen, dass sie eine der tiefsten Formen der Dissoziation darstellen können – doch auf einer anderen Ebene holen wir uns selbst zurück. Das menschliche Bewusstsein scheint sich in solchen Momenten vollständig vom Körper und der Materie zu lösen, bis ins Universum hinein, was als eine Art „ultimative Spaltung“ betrachtet werden könnte. Paradoxerweise wird dies jedoch nicht als Trennung, sondern als ein tiefes Gefühl der Verbundenheit empfunden. Es sind die letzten Bilder, die weiterhin auf uns wirken und von denen wir uns noch nicht vollständig befreien konnten. Was braucht es, um in einen solchen Zustand einzutreten? Es braucht ein Bild, einen Beobachter und Licht. Das bewusste Eintauchen in diese vergangenen Szenen eröffnet die Möglichkeit, neue Perspektiven zu gewinnen. Es erlaubt uns Verzerrungen aufzulösen, indem wir uns diesem Prozess hingeben, können wir das, was uns noch belastet, loslassen. Dieser Akt des Freigebens symbolisiert das Ende des bis dahin gelebten Lebens.

Voll bewusst
Während einer Nahtoderfahrung werden diese inneren Prozesse bei vollem Bewusstsein erlebt. In diesem Moment existiert keine materielle Ebene mehr, auf die etwas projiziert werden kann, da so kein Abstand mehr besteht – alles geschieht unmittelbar Jetzt. Auch wenn das Erleben im Jenseits stattfindet, außerhalb unserer gewohnten Umgebung, berührt es uns in unserem tiefsten Wesen und verändert alles.
Im Jenseits sind wir auf uns allein gestellt – mit all dem, was wir in uns tragen. Tief in uns haben wir diesen Prozess selbst angestoßen, bereits durch unsere Geburt, die das Sterben unausweichlich macht. Ein Mensch, der sich wahrhaftig mit sich selbst und seiner Umwelt auseinandersetzt, setzt diesen Transformationsprozess in Gang, da in der Tiefe etwas anderes gelebt werden möchte. Manchmal geschieht dies nicht auf bewusster Ebene – es ist ein Impuls aus einer anderen Dimension.

Das Licht
Häufig berichten Menschen in Nahtoderfahrungen von einem Licht, das sich ihnen zeigt. Es ruft eine tiefe Sehnsucht hervor, weil es zunächst außerhalb von uns zu existieren scheint. Diese scheinbare Trennung verstärkt die Anziehung, doch es blendet nicht – es ist wohltuend und strahlt eine unwiderstehliche magische Kraft aus, als würde es uns zu dem zurückführen, was wir tief in uns selbst vermissen.
Ohne Licht gäbe es keine innere Realität – keine Bilder, keine Orientierung im Dunkeln. Es offenbart, was wir längst integriert, aber nie hinterfragt haben. Es bringt alte Muster ans Licht, die heute nicht mehr zu unserem Erleben passen. Diese Strukturen werden sichtbar und fordern uns auf, sie zu überprüfen oder loszulassen.
Die Bilder
Die Trennung vom Licht erscheint wie eine Grenze – eine Membran, die von undurchlässig bis durchlässig reichen kann. Sie dehnt sich ins Unendliche aus, ist aber nicht die Unendlichkeit selbst. Auf dieser Projektionsfläche erscheinen vergangene Erfahrungen als Bilder. Sie wirken zweidimensional, distanziert, wodurch wir sie erkennen und reflektieren können. Auch mehrere Bilder können sich gleichzeitig offenbaren, und in diesem Zustand lassen sich größere Zusammenhänge verstehen.
Diese Bilder sind oft statisch – eingefrorene Metaphern unserer Vergangenheit. Sie spiegeln Überzeugungen, Erinnerungen, ungelöste Konflikte und intensive Emotionen. Auch berührende Erinnerungen erscheinen, weil sie festgehalten werden. Doch selbst das Schöne kann zum Hindernis werden, wenn wir diese nicht loslassen können. Diese Bilder sind nicht nur Blockaden, sondern auch Wegweiser. Erst durch ihre Annahme und Durchdringung öffnet sich der Weg in die Freiheit.

Vom Beobachter zum Erlebenden
Wer beobachtet diese Bilder? Zunächst eine neutrale Instanz – objektiv, losgelöst, zeitlos. In diesem Zustand werden Bilder betrachtet, ohne sie zu beeinflussen. Diese Position kann auch im Alltag eingenommen werden: Das „Ich“ erscheint als von der Welt getrennt – ein Schutzmechanismus, der besonders im Umgang mit schwierigen Emotionen wirksam wird. Unverarbeitetes wird dabei in Form innerer Bilder auf die scheinbare Außenwelt gelegt.
Wird ein Bild lange genug betrachtet, beginnt es, innere Empfindungen zu berühren. Die zuvor neutrale Haltung weicht, und Emotionen wie Wut, Scham oder Trauer können hervortreten. Die Perspektive verengt sich – ein Tunnel entsteht. Das Bewusstsein tritt in das Bild ein, und ein innerer Wandel beginnt. Das Bild gewinnt an Tiefe und erscheint dreidimensional. Raum und Zeit erhalten in diesem Zustand Bedeutung und Gültigkeit. Wir werden unbewusst – die zuvor übergeordnete Perspektive wird aufgegeben.
Emotionen als Brücke zur Welt
Unsere Umwelt verstärkt innere Gefühle durch unsere Resonanz. Diese Gefühle bilden die Grundlage unseres Erlebens – sie treiben Entwicklung und Veränderung an. Oft scheint es, als würden wir einen Film erleben, der nicht wirklich unser eigener ist. Probleme und Konflikte tauchen scheinbar grundlos auf. Doch der Ursprung dieser Wiederholung liegt in einem Raum davor – einem unbewussten Bereich, mit dem wir zwar verbunden sind, der uns jedoch verborgen bleibt und deshalb nicht direkt verändert werden kann. Der bewusste Bezug fehlt – und genau daraus entsteht der Impuls zur Veränderung. Doch in dem Moment, in dem der Beobachter zum fühlenden Menschen wird, beginnt sich etwas zu wandeln

Vergangenheit als Gegenwart
In diesem Prozess inkarniert ein Mensch in seine eigene Vergangenheit. Aus Geistigem wird Körperliches – virtuelle Räume sind unsere Realität. Denn die Energie, der Druck, der hinter negativen Gefühlen steht, lässt Räume Wirklichkeit werden. Bewusstes begegnet Unbewusstem – und diese Begegnung macht tiefgreifende Veränderungen möglich. Wenn diese Gefühle angenommen und durchlebt werden, offenbart sich ihre wahre Intention. Pure Liebe! Sie führt uns zurück zu uns selbst – bewusst, lebendig und gegenwärtig im Hier und Jetzt.

Warum das Ganze?
Im virtuellen Räumen sind wir das Ganze. Bei Lebensrückschauen erscheinen oft zentrale Bezugspersonen aus unserem Leben. Plötzlich werden ihre Perspektiven, ihre Gefühle und Bedürfnisse wahrgenommen, als wären es unsere eigenen. Diese Erfahrungen können transformierend wirken. Ich bin Du.
Indem wir die Emotionen unseres Gegenübers durchleben, beginnen sich innere Trennungen aufzulösen. Doch oft erkennen wir nicht die wahre Essenz der anderen Person, sondern begegnen unserer eigenen Projektion – einem „Du“, geformt aus der Vergangenheit, aus einer anderen Zeit, aus einer Erinnerung, die wir nicht loslassen können. Dieses Bild besteht aus eigenen abgelehnten Anteilen – jenen, mit denen wir im Widerstand leben.
Die Verschmelzung mit dem Licht
Was wir nicht als zu uns gehörig empfinden, projizieren wir von uns weg – selbst das Licht.
Doch wenn alle inneren Bilder durchlaufen sind und wir mit uns selbst im Reinen sind, bleibt das Licht als Letztes übrig – wie bei einem Kinofilm, nach dem Abspann. Erst dann wird uns bewusst: Unsere Aufmerksamkeit war die ganze Zeit auf die Bilder gerichtet – eine tiefe, unbewusste Verbundenheit, verloren in unseren Gedanken.
Das Licht steht uns nun gegenüber. Und in diesem Moment wird klar: Wir selbst sind das letzte Bild. Energie durchströmt uns – pure Liebe, Freude, Ekstase. Wir durchleuchten uns selbst. Was fremd schien, wird vertraut. Der Beobachter erkennt seine eigene Vergänglichkeit. Eine tiefe Ehrfurcht entsteht. Ein Auflösungsprozess beginnt – wie der Moment kurz vor einer Erkenntnis. Der innere Widerstand wird durchlässig, Impulse strömen ein.
Ein Lichtblitz durchzieht alles. Die Membran platzt. Der letzte Gedanke: Ich bin das Licht.
Dann – reines Erleben. Ein starker Sog zieht uns aus dem Raum heraus. Raum und Zeit kollabieren. Alles wird sterblich im Raum, und gleichzeitig öffnet sich die Unendlichkeit. Die Räume dehnen sich aus und durchdringen einander. Alles kehrt zurück in eine Einheit, die zuvor getrennt war – zu einem einzigen Punkt.
Nichts. Stille.
Was stirbt, ist nicht das wahre Selbst, sondern die Identifikation – mit dem Ich, dem unbewussten Du, der Außenwelt. Ein Filter, ein Gedankenkonstrukt. All das, womit wir im Innersten stets verbunden waren. Wir waren von uns selbst geleitet – denn hinter allem steht das Licht, die Liebe. Und es sind diese Impulse, die uns zurückkehren lassen. Das Du und das Ich finden sich wieder. Und in dieser Wiedervereinigung offenbart sich das Ganze.
Das Nichts wird im Materialismus oft als das Ende beschrieben – dabei ist es genaue Gegenteil. Wir definieren es nur aus einem begrenzten, gedanklichen Konstrukt heraus. Indem wir Filter erschaffen, drosseln wir unsere Energie. Wir trennen uns – und genau das ermöglicht das Menschsein. Doch das Sterben der Illusionen ist nichts anderes, als diese Energie wieder zu sich zurückzuholen. Dahinter liegt das, was bleibt: reine Energie. Und weil wir selbst Energie sind, können wir nicht sterben.

Wie danach weiter machen?
Das Weiterleben nach einer Nahtoderfahrung ist nicht nur eine Rückkehr zur physischen Welt, sondern ein Erleben in einer neuen Dimension – einer, in der wir die Seele in uns tragen. Einfach so weitermachen wie bisher, geht meistens nicht – zu überwältigend ist die Erfahrung.
Es ist nicht selten, dass bei einer Nahtoderfahrung alle Räume kollabieren. Zwar erfahren wir das Sein, die Seele, während sich das Ich außerhalb unserer Kontrolle erst wieder neu definiert. Das Verhalten verändert sich oft ganz von selbst – als natürliche Konsequenz dieser Erfahrung.
Unsere Wahrnehmung setzt sich aufgrund des Erlebnisses neu zusammen. Dieser Zustand kann förmlich beobachtet werden und wirkt oft befremdlich. Genau hier liegt die Herausforderung: Die Materie zieht zeitversetzt nach. Während das Bewusstsein die Veränderung bereits im Jetzt erfasst, benötigen Körper und Verstand noch Zeit, um sich neu zu ordnen.
Da es sich um eine geistige Erfahrung handelt, muss diese nun im Körper gut integriert werden, um die darin liegende Ressource zurück auf die Erde zu holen. Die Seele.
Ein neues Bewusstsein
Und so kann das Spiel von vorne beginnen – nur mit einem neuen Bewusstsein darüber.
Es kann ein Zustand erhöhter Bewusstheit, Klarheit und Wachheit erlebt werden. Die Welt erscheint so, wie sie ist – in Harmonie, wie sie es immer war. Dadurch werden die Gedanken weniger, da Sicherheit, Vertrauen und tiefe Zufriedenheit zugänglich sind.
Die inneren Projektionen, die zuvor auf die Außenwelt gerichtet waren, wurden zurückgeholt und dadurch aufgelöst. Es fühlt sich an, als wäre die Grenze zwischen Innen- und Außenwelt durchlässiger geworden, und es scheint, als hätte sich auch die Außenwelt verändert – weil wir sie nun mit neuen Augen sehen.
Was uns einst belastete – seien es Menschen, Umstände oder Konflikte – tritt aus unserem Resonanzfeld heraus. Wir erkennen, dass sie als Lernaufgaben dienten, da eine innere Beziehung zu ihnen bestand. Es verliert an Bedeutung, weil sich unsere innere Beziehung dazu gewandelt hat.
Neues tritt hervor – eine klare Welt, ein Spiegel, in dem wir uns auf tiefere Weise erkennen. Das Verständnis reift, dass die Außenwelt ein Spiegel unseres eigenen Unbewussten ist – voller wertvoller Hinweise, wenn wir lernen, sie zu lesen und Verantwortung dafür zu übernehmen.
Ängste beginnen zu weichen, ebenso das Bedürfnis, uns stark abzugrenzen oder zu schützen. Grenzen werden weicher, fließender – weil der innere Widerstand, gegen den wir einst kämpften, sich aufgelöst hat. Am Ende bleibt eine zentrale Erkenntnis: Das, was wir in uns selbst heilen, verändert unsere Wahrnehmung der äußeren Welt. Die innere Transformation spiegelt sich in einer neuen Harmonie mit der äußeren Erfahrung wider.
Wahre Kraft entsteht im Zusammenspiel dieser beiden Aspekte. Erst in dieser Einheit entfaltet sich ein vollständiges Bewusstsein – eines, das die Tiefe des Seins mit der Erfahrung des Menschseins vereint.
Menschen verstehen, dass ein Aspekt unberührbar und nicht vergänglich ist. Wir integrieren das, was wir einst symbolisch in den Himmel verbannt haben, weil wir glaubten, es gehöre nicht zu unserem Leben. Wir sind nicht nur Teil dieses Prozesses – wir sind der Prozess selbst. Mit all seinen Perspektiven und Wahrheiten.
Der Wahrnehmende, der Gedanke, der Sterbende. Das Gefühl, der Beobachter, die Konditionierung. Der Glaubenssatz, unser Gegenüber mit unserer unbewussten Interpretation. Der Widerstand, die Grenze, die Fläche. Der Erlebende, der Raum – und das, was jenseits des Raumes liegt. Das Universum. Das Licht. Alles und Nichts.
Nachwirkungen
Neubeginn nach Grenzerfahrung
Nach einer außerkörperlichen Erfahrung oder einer Nahtoderfahrung können verschiedene Herausforderungen auftreten. Das Leben wurde auf den Kopf gestellt. Was anfangs überfordernd sein mag, kann sich in etwas völlig Neues verwandeln. Doch nicht selten braucht es Zeit. Ein tiefer Zugang wurde wieder geöffnet, möglicherweise begleitet von medialen Fähigkeiten, die in unserer heutigen Gesellschaft noch wenig Platz finden. Die Nachwirkungen sind sehr individuell, da jede Erfahrung einzigartig ist – für manche Menschen beginnt der eigentliche Weg erst nach einer solchen Erfahrung. Diese Menschen fallen auf, weil das, was sie sagen, zu viel auslösen kann. Das macht es für Angehörige und Betroffene nicht leicht und kann zu großen Unstimmigkeiten führen, da sich grundlegend in allen Beziehungen etwas verändert hat.


Herausfordernde Veränderungen:
- Rückkehr in den Körper: Das Wieder-Eintauchen in den Körper wird als beengt oder ungewohnt erlebt. Auch die Schwerkraft wird plötzlich bewusst wahrgenommen.
- Erhöhte Sensibilität & Empathie: Wahrnehmung und emotionale Reize werden intensiviert. Fähigkeiten wie Hellfühligkeit, Hellsehen oder Hellwissen treten verstärkt auf und können anfangs überfordern. Wahrnehmungsfilter scheinen teilweise aufgelöst – Eindrücke werden direkter und ungefilterter erlebt.
- Veränderte Selbstwahrnehmung: Identität und Werte verschieben sich, was zu inneren Spannungen und einem Gefühl der Entfremdung führen kann.
- Wandel des Weltbilds: Die Sicht auf Leben, Tod und Realität verändert sich grundlegend. Das bisherige Weltbild reicht nicht mehr aus, um die neuen Erfahrungen und Fähigkeiten einzuordnen.
- Zerbrechen vertrauter Strukturen: Beziehungen und berufliche Lebensentwürfe passen oft nicht mehr zum neuen inneren Erleben – Trennungen und Jobwechsel sind häufig.
- Anhaltende mediale Wahrnehmung: Außersinnliche Fähigkeiten bleiben bestehen und müssen in den Alltag integriert werden – eine Herausforderung für Betroffene.
Diese Herausforderungen sind individuell und können variieren. Es ist wichtig, die Einzigartigkeit jeder Erfahrung anzuerkennen und individuelle Wege zur Integration zu finden.
Eine wertvolle Anlaufstelle: Nahtoderfahrung München www.nahtoderfahrung-muenchen.de

Positive Wandlung
- Tiefes Vertrauen in etwas Höheres: Ein starkes Gefühl der Verbundenheit mit sich selbst, einer höheren Existenz oder der eigenen Seele entsteht.
- Gefühle von Dankbarkeit, Liebe und Frieden: Diese positiven Emotionen werden zunehmend im Alltag erfahren und prägen das tägliche Handeln.
- Größere Verbundenheit mit anderen Menschen: Ein intensiveres Bewusstsein für zwischenmenschliche Beziehungen sowie für das eigene innere Selbst entwickelt sich. Wahre Verbundenheit mit dem Umfeld wird als wertschätzend, bereichernd und liebevoll empfunden.
- Bescheidenheit: Materieller Besitz verliert an Bedeutung, während immaterielle Werte an Wichtigkeit gewinnen.
- Neue Interessen: Es entstehen häufig neue Interessen, insbesondere im Bereich der Unterstützung und Hilfe für andere Menschen.
- Liebevoller Umgang mit Mitmenschen: Mehr Mitgefühl und Verständnis prägen den liebevollen Umgang mit anderen.
- Ein neues Verständnis für Herausforderungen und Probleme: Schwierigkeiten werden aus einer neuen Perspektive betrachtet, als Chance, was ihre Bewältigung erleichtert.
- Bewusster Kontakt zur geistigen Welt: Die Verbindung zur geistigen Welt wird wahrgenommen und als unterstützend erlebt, insbesondere durch Informationen, die bisher fehlten.
- Bewusster Einsatz von Hellsinnen: Fähigkeiten wie Hellsehen, Hellfühlen oder Hellwissen können bewusst genutzt und in das tägliche Leben integriert werden.
- Mut, darüber zu sprechen: Die Bereitschaft wächst, eigene Erfahrungen zu teilen, um anderen Menschen die Angst vor dem Tod zu nehmen.
- Neue Fähigkeiten und Talente: Unentdeckte Potenziale werden erkannt und in die Realität umgesetzt.
- Wegweiser für andere: Die gemachten Erfahrungen dienen als Inspiration und Leitfaden für Menschen mit ähnlichen Erlebnissen.
- Auflösung der Angst: Die Angst vor dem Tod nimmt deutlich ab oder verschwindet ganz.
- Luzides Wachbewusstsein: Das Wachbewusstsein wird als Traum erkannt – eine andere Form der Klarheit.

Eine solche Erfahrung ist nicht selten die tiefgreifendste Erfahrung eines Menschen. Und braucht entsprechende Unterstützung. Viele Menschen, die eine Nahtoderfahrung oder eine außerkörperliche Erfahrung durchlebt haben, verspüren häufig die Unsicherheit, darüber zu sprechen. Die Angst, nicht ernst genommen zu werden oder gar als verrückt dargestellt zu werden, ist weit verbreitet. Diese Erfahrungen sind in der Gesellschaft oft noch ein Tabu. Auch in der Wissenschaft und Psychologie gibt es bislang nur begrenzte Möglichkeiten, diese Phänomene zu erfassen. Im ICD-10 und 11, der internationalen Klassifikation von Krankheiten, werden Nahtoderfahrungen und außerkörperliche Erlebnisse und deren Wirkweise nicht explizit erfasst, sondern unter anderen Kategorien subsumiert. Diese mangelnde Anerkennung führt dazu, dass viele Menschen ihre Erlebnisse für sich behalten und damit allein bleiben. Sie fühlen sich mit ihren Fragen nach der Bedeutung und der Realität dieser Erfahrungen oft unzureichend unterstützt.
Medialität und der Umgang mit neuen Wahrnehmungen

Mögliche Wahrnehmungen durch eine erweiterte Bewusstseinserfahrung:
- Das Wahrnehmen von Energien
- Das Wahrnehmen von Farben der Aura
- Das Wahrnehmen zukünftiger Ereignisse
- Das Fühlen der Emotionen anderer
- Das Wahrnehmen früherer Leben
- Szenenhafte Einblicke in das Leben anderer Menschen
- Erweiterte Intuition
- Telepathische Wahrnehmung
- Veränderte Zeitwahrnehmung
- Erweiterte Klangwahrnehmung
- Energetische Strukturen erkennen
- Das Bewusstsein für Parallelwelten oder Dimensionen
- Physische Wahrnehmungen ohne äußere Ursache
- Die Fähigkeit, bewusst Informationen zu empfangen
- Kommunikation mit höheren Bewusstseinsebenen
- Das Wahrnehmen von Verstorbenen
- Verbundenheit mit der Natur
In diesem Zustand geht es nicht mehr um Projektionen, sondern um einen echten Austausch von Informationen mit den Menschen, mit denen wir verbunden sind – Verbindungen, die wir im Alltag oft ausblenden. Zukünftige oder vergangene Ereignisse können zugänglich werden, da Zeit und Raum in diesem Bewusstseinszustand teilweise aufgehoben sind.
Der Umgang mit dieser Fähigkeit erfordert Weisheit und Achtsamkeit. Es ist entscheidend, regelmäßig zu überprüfen, wie diese Informationen verarbeitet werden, da sie stets durch unsere subjektive Wahrnehmung gefiltert werden. Manchmal ist es besser, bestimmte Dinge für sich zu behalten, da nicht jeder Mensch offen oder bereit für Informationen ist. Ein unbedachtes Teilen könnte als persönliches Eingreifen wahrgenommen werden.
Mehr über die Medialität schreibe ich in meinem Blog.

Mein Angebot
Vielleicht hast du eine Erfahrung gemacht, die dir den Himmel, die Weite, tiefen Frieden und eine Liebe offenbart hat, die das Irdische übersteigt. Und jetzt fällt es dir schwer, wieder Fuß zu fassen – hier auf der Erde? Ich unterstütze dich dabei, in deine neue Struktur zu finden, das noch in der Schwebe ist zu verarbeiten und das, was du erlebt hast, zu verankern.
In diesem Coaching geht es darum, eine andere Ebene des Verständnisses zu finden – eine Perspektive von jemandem, der diesen Weg bereits gegangen ist und weiterhin geht. Ich biete dir die Möglichkeit, deine Erfahrung mit mir zu teilen und dich wieder für sie zu öffnen. Im persönlichen Gespräch werden wir gemeinsam herausfinden, wie ich dich am besten unterstützen kann.
1
Kennenlernen
112 € inkl. MwSt. (60 min.)
112 € inkl. MwSt.
(60 min.)
Du möchtest mich und meine Arbeit in einem persönlichen Gespräch kennenlernen? Hier beantworte ich gerne deine Fragen und führe dich in die bewusste Hypnose ein. Wenn du neugierig bist, ist dieses Paket der ideale Einstieg.
2
Spaziergang
149 € inkl. MwSt. (60 min.)
149 € inkl. MwSt.
(60 min.)
Erzähle mir bei frischer Luft deine persönliche Erfahrung. Ich unterstütze dich, um deine Erfahrung gut zu integrieren und deine Ressourcen auszuschöpfen.