
Ahnen
Spüre die Kraft der Ahnen
Zu glauben, dass unsere Ahnen nichts mit unserem jetzigen Leben gemein haben und wir wie ein unbeschriebenes Blatt auf diese Welt kommen, ist meines Erachtens falsch. Allein unsere DNA trägt das Erbgut unserer Vorfahren in sich. Doch auch der Glaube, dass wir unseren Genen ausgeliefert sind, ist ein Mythos.
Mein Opa erlebte und überlebte zwei Weltkriege. Das hatte nicht nur für ihn Folgen, sondern auch für mehrere Generationen danach. Ich selbst empfand mich als letztes Bindeglied meiner Ahnenreihe. Durch tiefe Trancearbeit konnte ich seine Perspektive und sein Erleben nachempfinden – und verstand paradoxerweise mich selbst. Warum ich in bestimmten Situationen so handelte oder weshalb bestimmte Ängste mein Leben begleiteten.
Wenn jemand aus dem Krieg zurückkehrt, ist er traumatisiert. Ob das Erlebte verschwiegen, ignoriert oder unterdrückt wird – es prägt das gesamte Familiensystem. Viele kehrten zwar körperlich aus dem Krieg zurück, doch für ihre Nachkommen blieben sie oft emotional unerreichbar. Nach dem Krieg stand der Wiederaufbau des Landes, das eigene Überleben und die Versorgung der nächsten Generation im Vordergrund – mit dem Ziel, ein sicheres Leben zu ermöglichen.
Doch der Preis dafür war hoch!
Da auch viele Männer nicht zurückkamen, mussten Frauen oft die Rolle des Versorgers übernehmen. Wir Frauen wurden stark, selbstständig und durchsetzungsfähig – doch auch das hatte seinen Preis. Denn es entspricht nicht unserer wahren Natur. Die Jungen verloren ihre männlichen Vorbilder und mussten früh Verantwortung in der Familie übernehmen. So wurden auch die nächsten Generationen in diesen Mustern geprägt.
Einschränkende Glaubenssätze, die aus dieser Vergangenheit entstehen können:
- Ich bin nicht frei, mein eigenes Leben zu leben.
- Ich muss stark sein und alles allein schaffen.
- Ich darf meine Gefühle nicht zeigen.
- Ich trage die Last meiner Familie.
- Wenn ich glücklich bin, verrate ich meine Familie.
- Ich bin verantwortlich für das Glück anderer.
- Ich kann mich nicht von meiner Vergangenheit lösen.
- Ich gehöre nirgendwo hin. (z. B. durch Flucht-Thematiken)
Unsere Ahnen können für uns eine Art Wegweiser sein, denn oft liegen in ihrer Geschichte die Wurzeln unseres eigenen Leidens. Doch verstehen wir dies rational oft nicht, da uns der Bezug zu fehlen scheint und wir keinen offensichtlichen Grund für unsere Probleme sehen. Flucht-Thematiken in der Familie, Aggression und Wut, tiefe Trauer oder das Gefühl der Einsamkeit – all das kann sich über Generationen hinweg fortsetzen. Wir mussten Strategien entwickeln, um in diesen Familiensystemen zu überleben. Denn ein tiefes, nicht verarbeitetes Trauma kann zu einem Teil unserer Existenz werden. Nicht direkt durch den Krieg erlebt, sondern sichtbar durch Bindungs- und Entwicklungstraumata. Diese Nachwehen wirken bis heute fort – oft ohne, dass wir ihren Ursprung kennen.
Das bedeutet: Wir dürfen lernen, zu verlernen – um die unsichtbaren Verstrickungen zu lösen, die uns an ein Leben in der Wiederholung alter Probleme binden. Dafür müssen wir nicht in die Vergangenheit, sondern uns mit unseren jetzigen Gefühlen auseinandersetzten.
Manchmal träumen wir von unseren Ahnen, manchmal spüren wir eine tiefe Verbindung zu ihnen. Besonders in der Trancearbeit können sie uns wertvolle Antworten geben – denn sie tragen Wissen in sich, so wie unsere DNA.
Die Epigenetik ist ein Schlüssel zu diesem Verständnis. Erfahrungen unserer Vorfahren hinterlassen Spuren in uns und können über Generationen hinweg aktiv bleiben. Eine ungelöste Flucht-Thematik kann sich zum Beispiel darin äußern, dass man sich sein Leben lang heimatlos fühlt oder immer wieder mit Wohnungsverlust konfrontiert wird – unabhängig davon, wie sehr man sich um Stabilität bemüht. Es scheint, als läge es außerhalb unserer Kontrolle.
Doch die Epigenetik zeigt auch, dass wir nicht machtlos sind: Bestimmte Gene können wieder „stumm geschaltet“ werden. Vielleicht bist du das letzte Glied in dieser Kette – verbinde dich mit deinen Ahnen. Denn ihre Kraft steht jetzt hinter dir.
Eine neue Perspektive kann durch die Arbeit mit unseren Ahnen entstehen:
- Ich ehre meine Ahnen, aber ich gehe meinen eigenen Weg.
- Ich darf frei entscheiden, wer ich sein möchte.
- Ich bin nicht für das Leid meiner Familie verantwortlich.
- Ich nehme die Kraft meiner Ahnen an.
- Es ist sicher für mich, glücklich und erfüllt zu sein.
- Ich darf schwach sein und Hilfe annehmen.
- Ich bin nicht meine Vergangenheit – ich erschaffe meine Zukunft.
- Ich bin frei von übernommenen Ängsten und Mustern.
- Ich verdiene es, in Sicherheit, Liebe und Freude zu leben.